Mittwoch, 10. Oktober 2012

Olinda - que linda!!! Reisetipp für den brasilianischen Nordosten

Nun ist es schon ein paar Wochen her, dass wir uns eine Woche Urlaub im Nordosten des Landes gegönnt haben und es wird höchste Zeit für einen Reise- und Erfahrungsbericht.

Knapp 6 Flugstunden entfernt von Porto Alegre (inklusive obligatorischen Zwischenstopps in Rio oder Sao Paulo) liegt das Städtchen Olinda im Staate Pernambuco, in dem wir zwei wundervolle Tage verbracht haben.





Die Altstadt Olindas (im Hintergrund die Skyline von Recife)

Dort angekommen fühlte ich mich zum ersten Mal seid wir hier sind im Brasilien der Reiseprospekte und Postkarten.

Eindrücke Pousada Praia dos Milagres

Olinda (frei übersetzt "Oh - wie schön") ist - 1535 gegründet - eine der ältesten Städte des Landes und steht seit den achtziger Jahren auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Im Stadtbild zeigt sich der im Norden stark ausgeprägte Synkretismus zwischen Katholizismus und afrikanischen Glaubenseinflüssen. Die Dichte der katholischen Kirchen und Klöster ist enorm, gleichzeitig finden sich in der ganzen Stadt bunte Zeugnisse afrikanischer Sklavenkultur.

Die Dichte von Kirche pro Einwohner ist die Höchste Brasiliens
Doch mehr zu unseren eigenen Eindrücken: Nachts in der Pousada angekommen starteten wir am nächsten Morgen bereits früh zu unserer Erkundungstour in die Altstadt. Da die Sonne im Nordosten stets um 4.30 Uhr auf- und um 17 Uhr untergeht, hat der Tag einen ganz eigenen Rhythmus und das Leben auf den Straßen beginnt unheimlich früh.

Unser erster Weg führte uns zum Touristenbüro, da wir einen Stadtplan und die Adresse einer Autovermietung brauchten. Dort sagte uns der Mitarbeiter, dass wir uns in allen Fragen an Leute in gelben T-Shirts auf der Straße wenden sollten.
Gesagt getan: Wir suchten also eine Person im gelben T-Shirt und lernten Jailton kennen, der den Tag über unser Touristenführer wurde.

Jan und Jailton
Er erklärte uns, dass ein Mönch vor 30 Jahren ein Programm ins Leben gerufen hat, um die Straßenkinder Olindas zu unterstützen und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen. Wer sich meldet, wird kostenlos zum Touristenführer ausgebildet und verdient sich somit sein Geld durch das Erzählen der Historie der Stadt. Eine Idee, die funktioniert und die durch ihren großen Erfolg inzwischen auch in anderen Städten Brasiliens praktiziert wird.

Mit Jailton begaben wir uns also auf die Spuren der Stadt und waren begeistert. Die Straßen Olindas sind gesäumt von kunterbunten Häuschen, deren Wände, Fenster und Türrahmen jeweils in einer anderen Farbe gestrichen sind. Grund hierfür ist, dass es bis vor ein paar Jahren keine Hausnummern gab und der Postbote die Post nur anhand der Häuserfarben verteilen konnte. Schrieb man also eine Postkarte an Maria in Olinda, musste man als Adresse angeben: blaues Haus, grüne Tür, gelbe Fenster und da es jede Farbkombination nur einmal gab, kam die Post zuverlässig an.


Nicht nur die Schönheit der Stadt, auch das bunte Treiben auf den Straßen ist einmalig. Es gibt Sambatruppen, Bands und auch eine Capoeira-Vorstellung (ein brasilianischer Kampftanz) ließen wir uns nicht entgehen.











Capoeira-Gruppen treten gegeneinander an
Dermaßen begeistert beschlossen wir, einen weiteren Tag in Olinda am Ende unserer Reise einzulegen und hatten auch beim zweiten Mal einen unvergesslichen Tag.
Olinda ist Brasilien pur!




Karnevalsmasken




Wahlwerbung auf brasilianisch





















2 Kommentare:

Moni hat gesagt…

Hallo liebe Tessa,
der Reisebericht von Dir ist ja sehr informativ und die Bilder dazu einfach toll.
Danke
Liebe Grüße
Moni

Unknown hat gesagt…

Danke liebe Moni, der Rest folgt nächste Woche:-)

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