Freitag, 27. Dezember 2013 0 Kommentare

Like Ice in the Sunshine...

...like ice in the sunshine, I`m melting away....



Klingt schön, oder? Nach Sommer, Sonne, Wärme, Strand, oder? Mein ich aber gar nicht so heute!
LEUTE, es ist heiß!!! Zu heiß!!! Viel zu heiß!!!
Es ist zu heiß zum Denken, zum Atmen, zum Sitzen, Liegen, Stehen, Essen, Trinken, hatte ich Denken schon erwähnt?

Die Voraussage für gestern hier in Porto Alegre war 37 Grad, als Jan abends gegen 19 Uhr aufs Thermometer schaute, waren es noch 40 Grad! Für heute ist die Voraussage 38 Grad, ihr könnt euch also vorstellen, wie die Wirklichkeit heute aussieht.

Nach einer angenehmen Nacht mit Klimaanlage auf "volle Pulle" wachte ich heute morgen auf und öffnete nichts ahnend (bzw. alles vergessend) die Schlafzimmertür und... rannte gegen eine Hitzewand.
Ich entschloss kurzerhand zu früher Stunde ins Fitnessstudio zu gehen. Nicht was ihr jetzt denkt, meine Lust, den Weihnachtsspeck zu bekämpfen hält sich in Grenzen, aber im Fitnessstudio haben sie eine echt super Klimaanlage!!! Nach zwei Stunden dort wurde es aber langsam peinlich, irgendwann muss man ja auch wieder nachhause gehen, also machte ich mich tapfer auf den Weg zu Fuß nachhause. Mein Trainer fragte noch entsetzt: "Gehst Du wirklich zu Fuß jetzt?" "Ja, gehe ich.", denn das Einzige, was noch schlimmer ist, als bei 36 Grad verschwitzt drei Kilometer zu Fuß nachhause zu laufen ist, sich verschwitzt in einen auf 18 Grad runterklimatisierten Bus zu setzen.

Jetzt bin ich also hier und leide... Ich sollte eigentlich lernen, aber es ist zu heiß zum ... s.o....

Kurz in den Minipool springen zur Abkühlung bringt auch nicht das gewünschte Ergebnis, denn der Pool ähnelt eher einer wohltemperierten Badewanne.
Was tun also?

Den Ventilator auf der einen Seite, ein Handtuch aus dem Eisfach auf der Stirn, eine riesige Flasche Eiswasser in der Hand klage ich euch mein Leid. Ich glaube, ich gehe wieder zurück ins Schlafzimmer, das einzige Zimmer mit Klimaanlage und träume ein bisschen...
...vom Strand, einer frischen Brise und den kühlen Wellen... oder vom Winter in Deutschland.

Eure schmelzende Tessa
Mittwoch, 11. Dezember 2013 1 Kommentare

Was ich über Brasilianer weiß

Inspiriert durch die australische Journalistin und Bloggerin Liv Hambrett kommt es nach doch allzu langer Zeit wieder einmal zu einem Post meinerseits.

Liv lebt seit geraumer Zeit in Deutschland und schlägt sich tagtäglich mit den Gewohnheiten und Marotten der Deutschen herum. Dabei beobachtet sie schlau und vor allem mit viel Humor, wie wir Deutschen so im Allgemeinen und auch im Speziellen sind und schreibt ihre Erfahrungen in ihrem Blog nieder.

Unter "What I know about Germans. 101 Observations" trägt sie ihre Beobachtungen gebündelt zusammen. Von Nummer 1 "Germans are tall" über Nummer 101 "Germans can open a beer bottle with anything" bis zur von mir favorisierten Nummer 120 "Germans can have entire conversations that consist solely of the word DOCH" (ihr glaubt ja gar nicht, wie sehr ich "doch" in anderen Sprachen vermisse!!!) beschreibt sie die Deutschen und zumindest ich erkenne mich im Großteil ihrer Beobachtungen wieder.

Warum also die Idee nicht kopieren und nach nunmehr fast zwei Jahren hier niederschreiben, was ich über Brasilianer weiß:

1. Brasilianer haben kleine Füße.
2. Brasilianer himmeln Europa und die USA an. Ich höre immer wieder die erstaunte Frage "und was genau machst Du HIER?"
3. Brasilianer glauben, dass Europäer nicht duschen (insbesondere Franzosen).
4. Brasilianer arbeiten viel und lange.
5. Brasilianer studieren immer noch etwas nebenher.
6. Brasilianer lieben Körperkontakt.
7. Brasilianer stehen gerne im Weg herum. Das ist natürlich nur mein deutscher Blick :-)
8. Brasilianer sind Small talk- bzw. Large Talk-Könige. Sitzt Du neben jemandem im Bus, kennst Du hinterher die Familie.
9. Brasilianer sind familienverbunden.
10. Brasilianer nehmen gerne Medikamente. Und zwar jeder Stärke und Ausrichtung!
11. Brasilianer stehen zu ihren Körpern. Von Kleidergröße 34-56 trägt am Strand alles den brasilianischen Bikini. Und das mit Stolz!
12. Brasilianer fahren anders Auto. Hupen, stehen bleiben, vordrängeln, eine 4. Spur eröffnen, wo es nur Platz für 2 gibt.... alles schon da gewesen.


13. Brasilianer(innen) gehen wöchentlich zum Frisör und zur Maniküre.
14. Brasilianer nennen komplett Brasilien oberhalb von Rio de Janeiro vom Westen bis zur Küste "Nordosten". Das trifft vermutlich nicht auf die Brasilianer zu, die dort oberhalb von Rio de Janeiro leben, hier fehlen mir aber Erfahrungswerte.
15. Brasilianer lieben den Strand.
16. Brasilianer aus dem Süden mögen Winter lieber als Sommer. Jetzt sagt ihr: Das widerspricht aber Nr. 15! Ich weiß, ist aber so...
17. Es gibt immer Jemanden in einer brasilianischen Familie, der ein Haus am Strand hat.
18. Das Urlaubsziel Nummer 1 ist Disneyworld, dicht gefolgt von Cancun. 
19. Brasilianer fliegen zum Shoppen nach Miami oder Uruguay.
20. Brasilianer lieben Snacks. Von pao de queijo über pastel (Teigtaschen) bis hin zu Keksen wird ständig "zwischengemahlzeitet". 
21. Brasilianer gehen einmal die Woche ins Kino.
22. Kein Tattoo zu haben ist wie... ach ich weiß nicht, jeder hat ein Tattoo!
23. Brasilianer exhibitionieren sich auf Facebook. Datenschutz ist ein Fremdwort.
24. Jeder Brasilianer hat mindestens 1 Paar Flipflops. 


25. Brasilianer fahren immer mit dem Auto. Zu Fuß geht man einfach nicht und Fahrrad fahren ist noch nicht sehr verbreitet, wird aber gerade neuester Trend.
26. Brasilianer haben immer eine Haushaltshilfe. Ich wurde ernsthaft gefragt, wie man in Deutschland ein Kind ohne Haushaltshilfe großziehen kann.
27. Isst ein Brasilianer nicht mindestens einmal am Tag Reis und Bohnen ist es kein guter Tag.
28. Brasilianer haben das leckerste Fleisch, glauben aber, das leckerste Fleisch gäbe es in Uruguay und Argentinien.
29. Brasilianer können ganze Gespräche nur mit Gestik führen. Ich könnte ein Lexikon schreiben... ach nein, malen :-)
30. Brasilianer versuchen, möglichst bis zur Heirat bei ihren Eltern zu wohnen, um dann direkt mit dem Ehepartner zusammenzuziehen.
31. Brasilianer aus dem Süden haben immer einen deutschen, italienischen oder polnischen Vorfahren. 
32. Brasilianer aus Rio de Janeiro haben gewonnen. Eigentlich müßig zu erklären warum, schließlich wohnen sie in der schönsten Stadt der Welt.


33. Brasilianer finden Hände schütteln seltsam (siehe Punkt 6). Möglichst häufig, möglichst lange und mit möglichst vielen Körperteilen nah beieinander zu sein wird als angenehmer empfunden.
34. Brasilianer üben niemals Kritik. 
35. Ganz im Gegenteil sogar: Brasilianer loben immer alles und jeden.
36. Brasilianer finden immer eine Lösung. Hierfür gibt es ein offizielles Wort, "jeitinho" (mag soviel wie "Art und Weischen" heißen und meint, dass zur Not Jemand Jemanden kennt, der Jemanden kennt, der da bestimmt was machen kann).
37. Die brasilianische Bürokratie ist die Schlimmste.
38. Am Strand isst man Mais und trinkt Bier.
39. Brasilianer haben immer einen Ernährungsberater und einen Psychologen.
40. Am Flughafen erkennst Du Brasilianer daran, dass sie das meiste Gepäck haben.


...to be continued...


Samstag, 27. Juli 2013 2 Kommentare

E ai alemã - ta gostando do frio?

...ist der Satz, den ich momentan wohl am häufigsten höre.

Das will so viel heißen wie "Na Deutsche, wie gefällt Dir die Kälte?" und zielt auf meine Meinung zu den aktuellen Temperaturen hier bei uns in Porto Alegre ab.



Es ist nämlich schweinekalt!

Temperaturen innerhalb der vorletzten Woche!
Eigentlich muss ich mich schon wieder korrigieren - es war nämlich schweinekalt. Mehr als eine Woche hatten wir hier Temperaturen um den Gefrierpunkt und wie jeder weiß, der schon einmal in einem südlichen Land gelebt hat: Die Häuser und Wohnungen sind einfach nicht dafür gemacht. Warum Isoliermaterial benutzen, wenn man sich die paar Wochen, die es winterlich wird, so herrlich über die 2 Grad im Badezimmer beschweren kann?

Was ich aber eigentlich sagen will ist, dass die Brasilianer geschlossen davon ausgehen, dass ich als Deutsche

1. vorher die Kälte vermisst habe
2. es für mich überhaupt nicht kalt ist.

Nach Meinung der Brasilianer hat jeder Mittel- und Nordeuropäer so etwas wie einen angeborenen Kälteschutzschild. Wie man sich das genau vorzustellen hat, weiß ich nicht. Vielleicht ähnlich einem Walross, das der Kälte der Meere mit einer Extrafettschicht trotzt.

Und so ist es ihnen schwer zu erklären, dass ich (sagen wir es ruhig wie es ist) "friere wie Sau"!
Mag sein, dass ich verweichlicht bin, eine "Kältememme", schwer leidend unter den Temperaturen. Tropikalisiert wie man hier sagen würde. Nach nunmehr 1,5 Jahren ohne richtigen Winter (denn letztes Jahr gab es den hier nicht) ziehe ich mir schon bei 20 Grad einen Pulli über. Ich friere auf jeden Fall schneller als alle meine Kollegen und habe bereits einen zweiten Kleiderschrank in der Sprachschule eröffnet, um mich während der Tag vergeht in immer mehr Schichten von dicken Jacken zu hüllen.

Aber gut, ich höre nun auf zu klagen, denn seit gestern nachmittag haben wir tagsüber wieder akzeptable 22 Grad vorzuweisen und den Nachmittag heute haben wir tatsächlich bei diesen Temperaturen auf der Dachterrasse verbracht (in Jeans, zwei Pullis und dicken Socken versteht sich:-)).

Wenn mein Kollege Rafael also das nächste Mal über das europäische Wetter behauptet, es würde viel größere Temperaturschwankungen geben, argumentiere ich nicht damit, dass ich vor zwei Wochen montags im Bikini bei 27 Grad draußen lag und mittwochs bei 3 Grad mit Handschuhen unterrichtet habe.

Nein, ich bin still und denke daran, dass nach der Kälte auch immer wieder die Wärme kommt und dass ich in meinem Leben noch nie so selten Socken getragen habe...



Sonntag, 7. Juli 2013 2 Kommentare

Newsflash: Feuer im Mercado Publico


Gestern Nacht gab es ein großes Feuer in einem der wohl schönsten Wahrzeichen Porto Alegres, dem Mercado Publico, also unserer großen Markthalle.



Laut der hiesigen Zeitung Zero Hora wurden 10 % komplett zerstört, hauptsächlich das Dach des Gebäudes.



Quelle: Zero Hora

Wir hoffen, dass dieser wunderschöne Ort schnell wieder aufgebaut werden kann.



Montag, 27. Mai 2013 2 Kommentare

Kultur? Ich hab da so nen Beutel...

Schulde ich euch eigentlich noch Reiseberichte? - JAAA!!! Mindestens Rio de Janeiro und Buenos Aires sollten doch erwähnt werden und nicht zu vergessen gab es in den letzten Monaten auch einige Ausflüge ins schöne Umland von Porto Alegre - sei es ein Schlemmerwochenende im Winzertal oder eine Canyonwanderung.
Schreibe ich gerne Reiseberichte? - NEEEIN!!! (Sollte diesen Post jemand lesen, der mir einen Job als Reisejournalistin anbieten möchte, revidiere ich meine Aussage natürlich :-))

Und so müssen Rio und Co. auch heute noch warten, denn ich wende mich einem meiner allerliebsten Lieblingsthemen zu: Leben und Überleben in einer fremden Kultur.

Quelle: www.leipzig.travel

Dies geschieht natürlich aus aktuellem Anlass und zwar nach einer Deutschstunde mit meiner Fortgeschrittenenschülerin Julia. Ich hole etwas weiter aus:
Julia und ich leben sozusagen in einer WG in Raum 12 in meiner Sprachschule, denn dort verbringen wir seit nunmehr 8 (!) Monaten täglich zwei Stunden miteinander und lehren und lernen die deutsche Sprache und Kultur. Inzwischen versorgen wir uns gegenseitig mit selbstgemachten Snacks, geben uns Restaurants- und Ausgehtipps, stecken uns abwechselnd gegenseitig mit einer Erkältung an und diskutieren die Fettnäpfchen, die das Leben hier für mich und das Leben in Deutschland für sie so bereithalten, denn Julia wird in Kürze ein Jahr in Deutschland studieren.

Julia stolperte also in der letzten Stunde über den aussagekräftigen Titel eines Kapitels unseres Deutschbuchs "Wir können uns ruhig Duzen", sah mich mit großen Augen an und fing dann an zu Lachen. "Sagt ihr das wirklich?" fragte sie mich. "Klar sagen wir das - es ist schließlich wichtig, dass Du den richtigen Moment abpasst, um das Du anzubieten und Du musst wissen, wie Du das dann machst." entgegnete ich.
"Puuhhh... ganz schön kompliziert bei euch... was muss ich denn sonst noch beachten, wenn ich in Deutschland bin?"
Ich überlegte und überlegte und beschloss dann, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Ich stellte mir also die Frage "Was ist es, was mich am meisten irritiert am Verhalten der Brasilianer - oder besser: was würden wir in Deutschland nie machen".

Hierbei kam mir zu allererst Jan in den Sinn, der stets leicht verstört aus dem Büro wiederkommt, wenn er ein Gespräch mit einem bestimmten Mitarbeiter hatte, der während des Gesprächs ständig die Hand auf Jans Arm legt (und mit ständig meine ich DIE GANZE ZEIT).
Auch ich habe Schüler und Schülerinnen, die mich in der Stunde anfassen, etwas, das mich ziemlich irritiert und an das ich mich nicht gewöhnen kann.
Weniger schlimm aber auch gewöhnungsbedürftig ist das Begrüßungsritual, das viele an den Tag legen. Ich komme ja gut damit klar, dass ich bei einem Churrasco alle mit Küsschen begrüße aber bei meinen Schülern??? Von 7.30h morgens bis 21.30h abends wird gebützt und das nicht nur an Karneval...

Die Brasilianer - so scheint mir - haben einen kleineren Privatbereich, das merkt man auch auf der Straße. Es ist schwer zu beschreiben, aber glaubt mir, ich fühle mich unwohl, wenn jemand so nah neben, vor, hinter mir hergeht, dass ich dessen Nasenhaare sehen kann. Brasilianern macht das aber nichts aus, auch im Bus (und der muss dafür nicht voll sein) wird gerne gekuschelt.

Anfangs sehr irritierend aber inzwischen akzeptiert ist die Manier, immer und überall einfach stehen zu bleiben. Sei es im Supermarkt in einem komplett vollen Gang oder einfach mitten auf der Straße - der Brasilianer hat Zeit und nimmt sie sich auch und das finde ich wiederum sehr sympathisch.
Erst heute Morgen beobachtete ich einen Busfahrer, der mit seinem komplett vollen Bus vor der grünen Ampel stehenblieb um bei einem Straßenhändler eine Zeitung zu kaufen - Zeit für die Morgenzeitung sollte doch immer sein, oder was meint ihr?



Freitag, 15. März 2013 3 Kommentare

Oh, wie schön ist Uruguay

Reisen ist wirklich eine ganz wunderbare Sache und eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Reiseberichte schreiben gehört allerdings eher nicht dazu... Ich merke, dass ich ziemlich faul bin wenn es darum geht, euch an unseren Reisen teilhaben zu lassen. Das liegt zum einen daran, dass ich auf jedem Kurztrip und jeder Reise gefühlte 300 Photos schieße, die ich dann natürlich sortieren muss, bevor ich mit dem Bericht anfange - zum anderen glaube ich, dass es mir einfach nicht gelingt, die Stimmung, all das Erlebte und das Tolle einer Reise in Worte zu fassen, denn schließlich sind es oft winzige Momente oder kleinste Genüsse, die eine Reise so speziell und unvergesslich machen.

Aber heute reiße ich mich einmal zusammen, denn wir sind im Februar in einem der schönsten Länder gewesen, das ich je gesehen habe: Uruguay.

Hätte man mich vorletztes Jahr gefragt, was ich zu Uruguay sagen kann, dann wäre meine Antwort recht mager ausgefallen... "Liegt irgendwo in Südamerika und es gibt doch noch ein anderes Land, das so ähnlich heißt, oder?".
Hätte man mich noch im Januar gefragt dann wäre die Antwort wohl ungefähr so gewesen "Das ist gleich bei uns um die Ecke und die Brasilianer fahren da immer zum steuerfreien Einkaufen hin."

Als Jan also vorschlug, einen Roadtrip rund um Uruguay zu machen dachte ich nur "Super, ich brauch dringend ein paar neue günstige Laufschuhe."

Und so setzten wir uns ohne uns informiert zu haben und ohne jegliche Erwartungen ins Auto und fuhren ins ca. 6 Stunden entfernte Uruguay.

wen man so am Straßenrand trifft, wenn man durch Brasilien fährt...
 Unsere Tour führte uns fast einmal um Uruguay herum von Punta del Diablo über La Pedrera in die Hauptstadt Montevideo, von dort nach Colonia del Sacramento und über eine Fazenda im Inland zurück in die Grenzstadt Rivera.


Uruguay empfing uns mit einem Wetter wie es Holland nicht besser hätte bieten können... Inmitten von Sturm und Regen erreichten wir am frühen Abend Punta del Diablo, wo wir eigentlich ein paar entspannte Strandtage eingeplant hatten.
Doch trotz des schlechten Wetters waren wir direkt begeistert. Überraschenderweise voll von - vor allem französischen (?) - Backpackern mutet das kleine Örtchen am Strand ziemlich alternativ an. Die typisch uruguayischen Strandhäuschen "Cabanas" sind direkt in die Dünen gebaut, es gibt eine große Anzahl an Surferkneipen und der Lebensrhythmus ist mehr als entspannt.





Nachdem Petrus uns am zweiten Tag dann doch wohlgesinnter wurde, beschlossen wir auf dem Weg nach La Pedrera einen Tag im Naturpark Cabo Polonio zu verbringen, der mit Strand und Seelöwen lockte.

Mithilfe eines steinzeitlich anmutenden Trucks wurden wir vom Parkeingang durch eine Dünenlandschaft zum "Ende der Welt" gefahren. Inmitten von Nirgendwo tauchte plötzlich eine Hippiekommune auf (anders kann ich es nicht beschreiben), bunte Häuschen, Pferde, auf der "Straße" sitzende Menschen...




Wir genossen einen Tag in der Sonne (inklusive eines - wie für uns bestellten Seelöwen)...





...und fuhren entspannt weiter nach La Pedrera, wo wir uns in einer in einem Naturpark gelegenen Pousada untergebracht hatten.



Auch dieses kleine Örtchen direkt am Strand ist einfach nur hinreißend: Architektonisch irgendwo zwischen Holland, englischer Kanalinsel und Südfrankreich angesiedelt kann man wunderbar entspannen, unglaublich lecker Essen und das Leben genießen...












Nach zwei entspannten Tagen ging es nun wieder zurück in die Zivilisation, nach Montevideo, der Hauptstadt des Landes, die in einer aktuellen Studie zur lebenswertesten Stadt Südamerikas gewählt wurde.
Fragt ihr mich, was eine Stadt lebenswert macht, dann wäre meine Antwort: Buchläden, Cafés und Bäume und genau daraus besteht Montevideo. Ich war also hin und weg von der 1,3 Millionen Einwohner zählenden aber doch irgendwie wie ein Dorf wirkenden Stadt, die direkt am Wasser liegt und in der man sich zwischen Strand und Parks, Kultur und Historie und vor allem Mate (die uruguayische Art des Chimarrão) trinkenden Menschen bewegt.


Blick aus unserem Hotelzimmerfenster

die Universität begrüßt die neuen Studenten aus aller Welt

eine ständige Demonstration der Arbeiterbewegung






das Fußballstadium... wir erinnern uns an die erste WM:-)









Assado - die uruguayische Art des Churrasco




Unser nächster Stopp führte uns nach Colonia del Sacramento, die einzige von Portugiesen gegründete Stadt Uruguays, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört - zu Recht!
Was soll ich sagen... ich gerate ins Schwärmen, wenn ich an dieses zauberhafte Fleckchen Erde am Rio de la Plata denke, das direkt gegenüber der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires liegt.
Wunderschöne Architektur, ein kleiner Hafen, hübsche Strände, leckerer Wein und kulinarische Genüsse... Ich lasse Bilder sprechen:



Unsere Posada - ein echter Tipp!






Blick von der Dachterrasse



Sonnenuntergang über dem Rio de la Plata

Blick aus unserem Zimmer


Spätestens an dieser Stelle hätten wir den Urlaub am liebsten um einige Monate verlängert, doch es wurde Zeit, langsam wieder in Richtung der brasilianischen Grenze zu fahren und wir beschlossen, einen letzten Zwischenstopp auf einer Fazenda im Nirgendwo einzulegen bevor wir wieder in die harte brasilianische Realität zurückkehren mussten :-)
Wir genossen den letzten Abend auf "La Paz", einem familiengeführten Hof, wunderschön gelegen und mit einem Abschluss-Assado, das diesen wunderbaren Urlaub besser nicht hätte beenden können.
Uruguay ist eine Reise wert!




Auffahrt zur Fazenda

Ausblick auf das "Gärtchen" der Fazenda






 
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