Mittwoch, 28. März 2012 3 Kommentare

Porto Alegre é Demais!

Quelle: wikipedia.org
Porto Alegre feierte am Montag Geburtstag. Und zwar den 240. Während das für die Brasilianer ein stolzes Alter ist, können die meisten Deutschen nur müde lächeln. Ich erinnere mich an einen Geburtstag der Stadt Bonn, der groß gefeiert wurde. Damals ging ich zur Grundschule und Bonn wurde 2.000 Jahre alt.

Porto Alegre aber wurde erst 1772 von portugiesischen Einwanderern gegründet. Inzwischen ist es mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern eine der größeren Städte Brasiliens, wenn auch nicht vergleichbar mit der Mega-Metropole Sao Paulo (ca. 20 Mio.) oder Rio de Janeiro mit immerhin noch 12 Millionen Menschen.

Für uns ist es definitiv ein Vorteil, dass die Stadt so überschaubar ist. Regelmäßig wird Porto Alegre zu einer der lebenswertesten Städte Südamerikas gewählt und ist innerhalb Brasiliens zudem die zweitgrünste Stadt. Das ändert sich auch jetzt, wo es Herbst wird, nicht. Die Temperaturen sind seit letzter Woche rapide auf 20-25 Grad abgesunken, die Sonne steht tiefer, aber es ist und bleibt grün, da die Palmen auch im Winter ihre Blätter behalten.

Der Geburtstag der Stadt wurde schon am Wochenende groß gefeiert. In den zahlreichen Parks fanden Freiluftkonzerte statt und im Radio lief ein ums andere Mal das Lied der Porto Alegrensi.

Mit diesem hübschen, für mich schon fast französisch anmutenden Song verabschiede ich mich für heute und wünsche Porto Alegre "Tudo de bom!"


Porto Alegre comemorou o 240. aniversario a segunda, 26 de marco. Parece antigo para os brasileiros, mas nao para os alemaes. Lembro um aniversario da minha cidade Bonn, que foi comemorado com uma festa grande. Eu estava na escola primaria e Bonn foi de 2000 anos. 
Mas Porto Alegre so foi fundada em 1772. De momento Porto Alegre e uma das cidades mais grandes do Brasil. 
Gostamos morar aqui porque a cidade nao e muito grande e a vida aqui e melhor do que na outras cidades na america do sul (estudo de UNO).

E a mesma coisa agora, no outono. As temperaturas baixaram de 20-25 graus, mas a cidade fica verde.
Com a cancao muito linda, que - pra mim - parece frances, eu digo "Tchau Tchau" e "Parabens pra POA".


Sonntag, 25. März 2012 0 Kommentare

Ein Samstag Abend in Porto Alegre...

Freunde Entspannung Bier Musik Gespräche über die Unterschiede zwischen den Kulturen Jan als Deutschlehrer brasilianische Dialekte Lachen ein ausgeflippter Hund der Blick über die Stadt Caipirinha zusammen singen um 4h morgens glücklich sein

amigos descanso cerveja musica conversar sobre as diferencas entre as culturas Jan como professor de alemao sotaques brasileiros divirta um cachorro loco a vista sobre a cidade Caipirinha cantar juntos estar feliz as 4h de manha





















Dienstag, 20. März 2012 1 Kommentare

Das Krokodil in der Dusche

  • Einblicke in die brasilianische Tierwelt


Nachdem „caruncho“ nun sowohl uns als auch euch ein Begriff ist, widme ich mich heute weiteren exotischen Exemplaren der brasilianischen Tierwelt.
Wie ich dazu komme? Ganz einfach, Jan begrüßte mich nach dem Aufstehen mit den Worten: „Da war ein Krokodil in der Dusche!“ Aha, ein Krokodil also. Mich verwundert hier wenig, aber das glaube ich ihm dann doch nicht so ganz. „Was war es denn für ein Krokodil?“ frage ich also, „und ist es noch da?“ „Nein, ich hab es zurück in den Ausguss gespült und den Pfropfen drauf gemacht“ ist die Antwort meines Herrn Gemahls. Nun gut, dann muss es wohl ein recht kleines Krokodil gewesen sein, aber da ich ihn nicht in seiner Männlichkeit in Frage stellen möchte, lobe ich sein umsichtiges Verhalten und hoffe einfach, dass das Krokodil noch einmal wieder kommt, damit ich es auch kennen lernen kann.
Die brasilianische Tierwelt ist ja laut Lexikon nicht ganz so spannend wie die australische, aber es begegnen mir doch tagtäglich Exemplare, die ich so aus Deutschland nicht kenne (und die ich bisher auch keineswegs vermisst habe).
Allen voran die Mücken „mosquitos“, die mich seit dem ersten Tag mal mehr und mal weniger quälen. Witzigerweise haben die Mückenstiche hier (zumindest bei mir) die Eigenschaft, am nächsten Tag nicht mehr zu jucken. Trotzdem versuche ich mit Körperspray, Raumspray, Anti-Mücken-Steckern, speziellen Kerzen und einem Mückengitter am Schlafzimmerfenster den Kampf zu gewinnen.
Gerne schwirren auch spatzengroße Insekten durchs Wohnzimmer sobald es dunkel wird. Welche Tierart uns genau besuchen kommt, kann ich nicht sagen, es hört sich aber an, als würde ein Minihubschrauber zur Landung ansetzen.
Insekten generell sind hier zahlreich vorhanden. Sie sind bunter, größer und lauter als in Deutschland und scheinen eine Vorliebe für Suizid auf unserer Loggia zu haben, zumindest verbringe ich die ersten Minuten des Tages meist mit dem einsammeln ihrer Leichen.

Ich will mich nicht beschweren. Kakerlaken sind uns zum Beispiel bisher gänzlich erspart geblieben und mit dem aufgezählten Rest kann ich ganz gut leben. Was es mit dem Krokodil auf sich hat, würde mich allerdings wirklich interessieren...

Mit summenden Grüßen aus der Ferne,
eure Tessa
Sonntag, 18. März 2012 0 Kommentare

Panoptikum der Woche V

Mittwoch, 14. März 2012 3 Kommentare

Chuva historica, oder: I am siiinging in the rain!!!

Es regnet! Nicht mehr und nicht weniger passiert gerade in Porto Alegre.
Letzte Nacht gegen Mitternacht hat es angefangen und bisher nicht wieder aufgehört. Dabei sprechen wir nicht von einem Regen, wie man ihn aus Deutschland kennt, nein: ES SCHÜTTET AUS EIMERN! Es fühlt sich an, als ob Petrus (den gibt es hier übrigens auch, besser bekannt als Sao Pedro) das Wasser badewannenweise über der Stadt ausgießt.

Da die Porto Alegrensi zwar Regen, nicht aber lang anhaltenden Regen gewöhnt sind, hat das Wetter entsprechende Auswirkungen auf die Stadt. Der Verkehr ist so gut wie lahm gelegt, kilometerlange Staus ziehen sich durch die Straßen, die Straßen sind überflutet und unsere verglaste Veranda hält dem Regen auch nicht Stand.

Laut Zero Hora, der bekanntesten Tageszeitung in Rio Grande do Sul, handelt es sich um einen "chuva historica", einen historischen Regen. Es fällt momentan 91% mehr Regen vom Himmel als jemals in einem Monat März zuvor, seit das Wetter aufgezeichnet wird.

Gott sei Dank sind die Straßen in unserem Teil der Stadt bisher halbwegs befahrbar, im Süden von Porto Alegre sieht das ganze schon anders aus.
Und ein Taxi oder einen Bus zu kriegen ist momentan so gut wie unmöglich.
Aber seht selbst:











Quelle: zerohora.com.br
Montag, 12. März 2012 6 Kommentare

Glückskind der Woche!


Ab morgen gehöre ich auch wieder zur arbeitenden Bevölkerung. Ich werde nämlich als Lehrerin für Deutsch und Englisch in meiner Sprachschule anfangen.
JUHUUUUUU!!!!!
Donnerstag, 8. März 2012 1 Kommentare

Lirum Larum Löffelstiel - Brasilianisch Kochen mit Tessa Teil II

Es scheint vermutlich so, als würden wir uns hier 24/7 von Fleisch, genauer Churrasco, ernähren. Dem ist allerdings nicht ganz so (ich will an dieser Stelle nicht meine Hand für Jan ins Feuer legen :-)), denn Brasilien hat essenstechnisch so viel mehr zu bieten.
Während das allgegenwärtige Churrasco ein Einfluss der Gaucho-Kultur ist, spürt man an vielen Stellen auch recht deutlich, dass die Italiener um 1800 zahlreich hier eingewandert sind. In Porto Alegre wimmelt es nur so von Risotterias und Massa-Restaurants. Massa ist hier der Begriff für Pasta, wobei es mir persönlich schwer fällt, das Wort Pasta nicht zu benutzen, wenn ich Nudeln bestelle. Würde ich das tun, würde mich der Kellner vermutlich mit großen Augen anschauen, denn dann hätte ich Aktenkoffer bestellt...
Fährt man in den Nordosten ist Fisch auf der Speisekarte allgegenwärtig und auch hier gibt es in jedem Buffet sehr guten, frischen und lecker zubereiteten Fisch.
Daher habe ich mich entschieden, heute einmal ein Fischrezept mit euch zu teilen. "WAAAS???" mögen die rufen, die Jan genauer kennen, denn typisch norddeutsch, hat er eine Abneigung gegen Fisch ;-)
Ich habe das folgende Rezept "moqueca" daher mit Fleisch zubereitet und werde euch bei den Zutaten beide Möglichkeiten vorstellen:

Zutaten (für 2 Portionen):
ca. 500 g Hühnchen oder Schweinefleisch
oder: 300 g helles Fischfilet sowie 200 g Gambas, Shrimps oder Krabben
1 Knoblauchzehe
1-2 Tomaten
1 Zwiebel
1 Paprika
300 ml Kokosmilch
Olivenöl oder Palmöl (je nach regionaler Verfügbarkeit), Salz, Pfeffer, Koriander (wer es mag) oder Petersilie und Zitronen- oder Limonensaft
als Beilage eignet sich Reis




Zubereitung:
Zunächst das Fleisch oder die Fischfilets vorbereiten und einlegen. Hierzu aus dem Zitronensaft, dem Salz, Pfeffer, klein geschnittenem oder gepresstem Knoblauch und dem Koriander/der Petersilie eine Marinade herstellen und das ganze ca. 1 Stunde ziehen lassen.
Dann die Tomaten enthäuten, entkernen und würfeln. Ebenso die Zwiebeln und die Paprika klein schneiden.



Die Zwiebeln in einem großen Topf glasig dünsten und die Paprika und Tomaten hinzu geben. Das ganze muss dann so lange auf kleiner Flamme vor sich hin köcheln, bis keine Flüssigkeit mehr vorhanden ist.
Danach die Kokosmilch hinzugeben und den Fisch oder das Fleisch unterheben. 
 
Je nach Fisch und Fleisch das Ganze noch ca. 15 Minuten köcheln lassen und abschmecken und fertig ist die Moqueca.
Das ganze klingt afrikanisch? Richtig vermutet: Moqueca wird hauptsächlich im Nordosten des Landes zubereitet und gegessen und ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich die Esskultur der afrikanischen Sklaven mit der der lokalen Küche vermischt hat.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!

Montag, 5. März 2012 4 Kommentare

Lazy Sunday

Das allerschönste hier ist, am Wochenende durch die vielen Parks zu schlendern. Porto Alegre ist eine unglaublich grüne Stadt und die Menschen halten sich abends und am Wochenende am liebsten auf den zahlreichen Grünflächen auf und trinken Chimarrao.
Nachdem ich das Kräutertee ähnliche Getränk probiert habe, bin ich auch ganz begeistert und es wird auf jeden Fall einen Post geben, wenn ich zum ersten Mal Chimarrao zubereite. Dafür brauche ich aber das nötige Equipment und vor allem einen guten brasilianischen Lehrer :-)

Bis dahin gibt es erst einmal ein paar Fotos von unserem gestrigen kurzen Ausflug in den Parcão, der eigentlich Parque Moinhos de Vento (Windmühlenpark) heißt, hier aber nur unter dem ersten Namen bekannt ist. Parcão bedeutet soviel wie "großer Park" - die Brasilianer hängen an alle Wörter gerne Endsilben, die beschreiben, ob etwas besonders groß oder besonders klein ist. Wäre der Park klein, würde er Parcinho/Parquinho heißen. Aber genug der Portugiesischstunde - seht selber:


uma tartaruga - ich hätte auch gerne eine :-)








Popcorn - der beliebteste Parksnack



 
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