Dienstag, 10. Januar 2012

Lirum Larum Löffelstiel – brasilianisch Kochen mit Tessa:

Bevor ihr in heiteres Gelächter ausbrecht ob meiner allseits bekannten Hausfrauenqualitäten: Ich habe beschlossen ein paar brasilianische Gerichte nachzukochen und ja! Das erste Mal war ich erfolgreich.

Schon am Flughafen in Sao Paulo hat Jan mich in die Feinheiten der brasilianischen Küche eingeführt. Ich habe es bereits erwähnt... Ich bin bereits jetzt süchtig nach pao de queijo (die direkte Übersetzung ist Käsebrot, es hat aber nichts mit unserer Vorstellung von einem Vollkornbrot mit Gouda zu tun ;-)).
Nachdem wir gg. sechs Uhr morgens in der größten Stadt Brasiliens am Flughafen angekommen waren (Sao Paulo hat knapp 20 Millionen Einwohner!), wollten wir erst einmal frühstücken. 
Jan stellte sich am Ende einer laaangen Schlange an und antwortete auf meinen etwas verzweifelten Blick: „Glaub mir, das Warten lohnt sich!“. Nach 20 Minuten waren wir zur Theke vorgedrungen und durften bestellen. „Quatro paes de queijo, por favor.“ Wir bekamen 4 kugelrunde, warme und braun gebackene Bällchen und der erste Biss begeisterte mich sofort.
Pao de queijo kann man hier in jeder Bäckerei und in jedem Supermarkt kaufen. Die Brasilianer essen dieses Brandteiggebäck zum Frühstück oder aber auch als Snack zwischendurch. Ebenso beliebt sind sämtliche Arten gefüllter Teigpasteten, genannt pastel oder empanada. Die Auswahl ist schier unendlich, es gibt sie mit Fisch, Fleisch oder Hühnchen gefüllt oder aber ebenso mit Käse. Diese kleinen Snacks fallen beim Einkaufen unter den Oberbegriff salgados (Herzhaftes) im Gegensatz zu doces (Süßigkeiten). Im Prinzip kann man beim Einkaufen nicht viel falsch machen. "Gebackene Käsedinger" schmecken ja eigentlich immer, da es aber kein festgelegtes Rezept gibt, backen viele Brasilianer lieber selbst.
Um der schnellen Integration willen habe ich mich also auch in die Küche gestellt und möchte euch das Rezept nicht vorenthalten:

Zutaten:
200 ml Wasser
200 ml Öl (am besten Sonnenblumenöl)
500 g Maniokmehl (es geht auch Tapioka- oder Maismehl, mit dem deutschen Weizenmehl werden sie vermutlich nicht knusprig)
1 Prise Salz
400 g geriebener Käse (hier kann man alles ausprobieren, was das Herz begehrt. In Brasilien gibt es leider nur wenig Käseauswahl. Ich habe etwas genommen, was ähnlich wie Emmentaler schmeckt).
2-3 Eier


Zuerst das Wasser mit dem Öl zusammen aufkochen.
Über das Mehl geben und langsam unterheben.
Wenn alles ein bisschen abgekühlt ist, die Eier und den geriebenen Käse mit den Händen untermischen und den Teig gut durchkneten.


Danach Bällchen daraus formen (ungefähr Golfballgröße; die, die ich gemacht hab, sind etwas zu groß geworden).


Dann das ganze bei ca. 180 Grad für 30 Minuten in den Backofen. Temperatur und Zeit sind etwas schwierig zu bestimmen, weil wir hier einen Gasherd haben.

hmm... lecker pao de queijo
Die paes de queijo sollten angebräunt sein. Wenn man sie direkt isst, kann man sie auch goldbraun backen. Wenn sie eine Zeit stehen gelassen werden, sollten sie eher blass sein, weil sie sonst zu hart werden.

So - und nun ab auf die Hüften damit und bom apetite!


6 Kommentare:

Till hat gesagt…

Sieht ja sehr lecker aus. Die will ich auch haben, wenn ich euch irgendwann besuchen komme. Die eignen sich bestimmt hervorragend als Katerfrühstück...

Moni hat gesagt…

die brasilianische Küche wird Einzug bei mir halten, sieht ja saulecker aus, danke fürs Rezept

Jens aus Bonn hat gesagt…

Das probiere ich auch mal aus... und das Stichwort "Maniok" erinnert mich doch glatt an was ;)

Moni hat gesagt…

Hoffentlich auch bald bei uns

Sosse hat gesagt…

Oh, lecker, die mach ich auch mal :-)

Nino hat gesagt…

Tessa, schick doch mal welche...:-))

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