Freitag, 15. März 2013 3 Kommentare

Oh, wie schön ist Uruguay

Reisen ist wirklich eine ganz wunderbare Sache und eine meiner Lieblingsbeschäftigungen.

Reiseberichte schreiben gehört allerdings eher nicht dazu... Ich merke, dass ich ziemlich faul bin wenn es darum geht, euch an unseren Reisen teilhaben zu lassen. Das liegt zum einen daran, dass ich auf jedem Kurztrip und jeder Reise gefühlte 300 Photos schieße, die ich dann natürlich sortieren muss, bevor ich mit dem Bericht anfange - zum anderen glaube ich, dass es mir einfach nicht gelingt, die Stimmung, all das Erlebte und das Tolle einer Reise in Worte zu fassen, denn schließlich sind es oft winzige Momente oder kleinste Genüsse, die eine Reise so speziell und unvergesslich machen.

Aber heute reiße ich mich einmal zusammen, denn wir sind im Februar in einem der schönsten Länder gewesen, das ich je gesehen habe: Uruguay.

Hätte man mich vorletztes Jahr gefragt, was ich zu Uruguay sagen kann, dann wäre meine Antwort recht mager ausgefallen... "Liegt irgendwo in Südamerika und es gibt doch noch ein anderes Land, das so ähnlich heißt, oder?".
Hätte man mich noch im Januar gefragt dann wäre die Antwort wohl ungefähr so gewesen "Das ist gleich bei uns um die Ecke und die Brasilianer fahren da immer zum steuerfreien Einkaufen hin."

Als Jan also vorschlug, einen Roadtrip rund um Uruguay zu machen dachte ich nur "Super, ich brauch dringend ein paar neue günstige Laufschuhe."

Und so setzten wir uns ohne uns informiert zu haben und ohne jegliche Erwartungen ins Auto und fuhren ins ca. 6 Stunden entfernte Uruguay.

wen man so am Straßenrand trifft, wenn man durch Brasilien fährt...
 Unsere Tour führte uns fast einmal um Uruguay herum von Punta del Diablo über La Pedrera in die Hauptstadt Montevideo, von dort nach Colonia del Sacramento und über eine Fazenda im Inland zurück in die Grenzstadt Rivera.


Uruguay empfing uns mit einem Wetter wie es Holland nicht besser hätte bieten können... Inmitten von Sturm und Regen erreichten wir am frühen Abend Punta del Diablo, wo wir eigentlich ein paar entspannte Strandtage eingeplant hatten.
Doch trotz des schlechten Wetters waren wir direkt begeistert. Überraschenderweise voll von - vor allem französischen (?) - Backpackern mutet das kleine Örtchen am Strand ziemlich alternativ an. Die typisch uruguayischen Strandhäuschen "Cabanas" sind direkt in die Dünen gebaut, es gibt eine große Anzahl an Surferkneipen und der Lebensrhythmus ist mehr als entspannt.





Nachdem Petrus uns am zweiten Tag dann doch wohlgesinnter wurde, beschlossen wir auf dem Weg nach La Pedrera einen Tag im Naturpark Cabo Polonio zu verbringen, der mit Strand und Seelöwen lockte.

Mithilfe eines steinzeitlich anmutenden Trucks wurden wir vom Parkeingang durch eine Dünenlandschaft zum "Ende der Welt" gefahren. Inmitten von Nirgendwo tauchte plötzlich eine Hippiekommune auf (anders kann ich es nicht beschreiben), bunte Häuschen, Pferde, auf der "Straße" sitzende Menschen...




Wir genossen einen Tag in der Sonne (inklusive eines - wie für uns bestellten Seelöwen)...





...und fuhren entspannt weiter nach La Pedrera, wo wir uns in einer in einem Naturpark gelegenen Pousada untergebracht hatten.



Auch dieses kleine Örtchen direkt am Strand ist einfach nur hinreißend: Architektonisch irgendwo zwischen Holland, englischer Kanalinsel und Südfrankreich angesiedelt kann man wunderbar entspannen, unglaublich lecker Essen und das Leben genießen...












Nach zwei entspannten Tagen ging es nun wieder zurück in die Zivilisation, nach Montevideo, der Hauptstadt des Landes, die in einer aktuellen Studie zur lebenswertesten Stadt Südamerikas gewählt wurde.
Fragt ihr mich, was eine Stadt lebenswert macht, dann wäre meine Antwort: Buchläden, Cafés und Bäume und genau daraus besteht Montevideo. Ich war also hin und weg von der 1,3 Millionen Einwohner zählenden aber doch irgendwie wie ein Dorf wirkenden Stadt, die direkt am Wasser liegt und in der man sich zwischen Strand und Parks, Kultur und Historie und vor allem Mate (die uruguayische Art des Chimarrão) trinkenden Menschen bewegt.


Blick aus unserem Hotelzimmerfenster

die Universität begrüßt die neuen Studenten aus aller Welt

eine ständige Demonstration der Arbeiterbewegung






das Fußballstadium... wir erinnern uns an die erste WM:-)









Assado - die uruguayische Art des Churrasco




Unser nächster Stopp führte uns nach Colonia del Sacramento, die einzige von Portugiesen gegründete Stadt Uruguays, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört - zu Recht!
Was soll ich sagen... ich gerate ins Schwärmen, wenn ich an dieses zauberhafte Fleckchen Erde am Rio de la Plata denke, das direkt gegenüber der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires liegt.
Wunderschöne Architektur, ein kleiner Hafen, hübsche Strände, leckerer Wein und kulinarische Genüsse... Ich lasse Bilder sprechen:



Unsere Posada - ein echter Tipp!






Blick von der Dachterrasse



Sonnenuntergang über dem Rio de la Plata

Blick aus unserem Zimmer


Spätestens an dieser Stelle hätten wir den Urlaub am liebsten um einige Monate verlängert, doch es wurde Zeit, langsam wieder in Richtung der brasilianischen Grenze zu fahren und wir beschlossen, einen letzten Zwischenstopp auf einer Fazenda im Nirgendwo einzulegen bevor wir wieder in die harte brasilianische Realität zurückkehren mussten :-)
Wir genossen den letzten Abend auf "La Paz", einem familiengeführten Hof, wunderschön gelegen und mit einem Abschluss-Assado, das diesen wunderbaren Urlaub besser nicht hätte beenden können.
Uruguay ist eine Reise wert!




Auffahrt zur Fazenda

Ausblick auf das "Gärtchen" der Fazenda






 
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