Samstag, 28. Januar 2012

BAH! Die Gauchos und ihr Dialekt

Quelle: the-reaction.blogspot.com


Sitzen zwei Gauchos in einer Kneipe, vor sich ein eiskaltes Bier. "Bah" freuen sich beide!
Eine schöne Frau betritt die Bar. Sagt der Eine zum Anderen: "Bah", der Andere nickt anerkennend "Bah". Die Schöne wirft sich in die Arme eines Tätowierten und die Gauchos bedauern "Bah".

Soweit die Werbung für das Porto Alegrensische Bier "Polar" und soviel zum Akzent der Gauchos, in deren Mitte wir nun leben.

Ähnlich der ostfriesischen Bevölkerung lässt sich hier eine vollständige Unterhaltung mit nur einem Wort führen.
Für ein bisschen mehr Varianz dürfen auch gerne die Ausdrücke "ne" und "tri" mit eingestreut werden.
Beeinflusst von den deutschen und italienischen Einwanderern während der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie durch die Nähe zu den spanisch sprechenden Ländern Argentinien, Uruguay und Paraguay klingt das Portugiesisch der Gauchos (gesprochen: Ga-u-scho:s, mit Betonung auf dem u) definitiv anders als das anderer Brasilianer.
Wer hier lebt, ist stolz auf seine Herkunft und damit stolz auf das "Anderssein".
Während "bah" und "ne" schon immer als Universalausdrücke wie "gell", "fei" und das rheinische "nä" fungieren, ist "tri" ein recht junges Wort, das sich zwischen 1958 und 1971 entwickelt hat. Grund und Ursprung liegen in der "Ära Pele", in der die brasilianische Nationalmannschaft dreimal (tri-) die Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Während sich das Wort im Rest Brasiliens nicht durchsetzen konnte, haben es die Gauchos beibehalten und nutzen es als Verstärkung anderer Wörter, so z.B. wenn etwas besonders toll ist: "tri-legal".
Jan und ich versuchen, zu "bah-en, ne-en und tri-en" wo es nur geht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Sprache funktioniert. Leider klappt das Handling außer bei "tri" noch nicht sehr gut, weil uns bisher keiner erklären konnte, wann genau die Wörter benutzt werden. "Sagt ihr "bah" am Anfang des Satzes, wenn ihr überlegt?" fragte ich gestern meine Lehrerin. "Ja genau, so machen wir das!" und ich versuchte "Bah - esta quente demais hoje!" (Es ist zu heiß heute!). "Nein, an der Stelle passt es nun gerade nicht..." antwortete sie.
Nun gut - es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen - wir versuchen es weiter und ich bin sicher: eh wir uns versehen, sind wir Gauchos!

3 Kommentare:

Siane hat gesagt…

Bah, Tessa, this post of yours was definitely trilegal! :D
http://www.youtube.com/watch?v=nOW5RFWbbD0

Moni hat gesagt…

als Video ist "bah" auch nicht schlecht

Jörgund Elke hat gesagt…

Tessa, ich möchte zu gerne wissen, wie Jan mit einem Gauchohut aussehen würde.
Jörg .

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