Donnerstag, 5. Januar 2012

Puuhh... wir wohnen am Berg!

Der Plan für heute war eine Herausforderung:

1. Ich musste Nilva, unsere gute Seele im Haus, die putzt, Müll trennt, auf- und abschließt, immer ein freundliches Wort auf den Lippen hat und am "Empfang" sitzt, fragen, wie wir die Holzwurmplage in unserer Wohnung in den Griff bekommen. Ich habe Angst, dass wir nächste Woche keine Schränke mehr haben, wenn die kleinen Scheißerchen weiter so fleißig fressen... Also erst einmal herausfinden, was "Holzwurm" auf portugiesisch heißt und dann Nilva ansprechen, die selbst schon ganz verzweifelt ist, weil Jan und ich sie einfach nicht verstehen.
Ich habe mir dann, ausgefuchst wie ich bin, ein paar Sätze aufgeschrieben:
"Wir haben Holzwurm im Schrank"
"Was kann ich dagegen kaufen"
"Wo kann ich es kaufen"
"Kannst Du das aufschreiben"
und bin dann tapfer runter zu ihr und habe meine Grundkenntnisse "Bom dia Nilva, tudo bem, tenho uma pergunta" (Guten Morgen Nilva, alles klar, ich habe eine Frage) angewandt. Sie hat ganz erschrocken geschaut, weil ihr schon klar war, dass alles, was sie mir sagt, sowieso nicht ankommt, aber ich habe mein schlaues Buch mit den Fragen rausgeholt und brav vorgelesen. Sie war ganz begeistert und hat mich mit dem typisch brasilianischen "Daumen hoch" belohnt (das ist hier das immergültige-allerwelts-standard-Zeichen).
1. Tagesaufgabe also erledigt.

2. Aufgabe: Sprachschulen abklappern und zwar zu Fuß, weil ich mir vorgenommen habe, in Zukunft auch immer zu Fuß zum Sprachkurs zu gehen. Bei dem Wetter finde ich Busfahren irgendwie eine Verschwendung.
Also bin ich bei 30 Grad zu Fuß los und schnell wird klar: Wir wohnen am Berg! Das ist nicht nur so ein kleiner Hügel, nein - die Straße geht im Prinzip im 90-Grad-Winkel nach oben, ich hoffe, das wird auf dem Foto deutlich:

Dafür ist der Weg umso schöner. Alles ist grün und es riecht nach Blüten und Sommer. Einiges blüht sogar noch. Ich habe mal ein paar Eindrücke von meinem bald täglichen Weg eingefangen:

Juhuu!!! VW-Bus!!!





Das Viertel, durch das ich gehen muss, heißt Mont Serrat und ist unser Nachbarviertel. Der Weg ist gesäumt von Luxus-Hochhäusern und Villen, aber zwischendrin stehen überall kleine Häuschen, in denen Kunst ausgestellt wird und es gibt wunderbare kleine Cafes und Läden. Es ist einfach schön.

Ich werde vermutlich bei Berlitz erstmal einen Intensivkurs über 2-4 Wochen machen und dann schauen, ob ich weiter Privatunterricht nehme, wenn möglich in einer kleinen Gruppe. Leider bietet keine Sprachschule Gruppenkurse an, weil es einfach zu wenig Leute gibt, die Portugiesisch lernen wollen. Dafür habe ich bei Berlitz die Möglichkeit, in den Pausen mit all den Brasilianern, die entdeckt haben, das Englisch lernen doch ganz sinnvoll ist, Kontakt zu bekommen. Ich bin gespannt...

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